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Tucson

Es war ein seltsames Gefühl, am nächsten Morgen an der anderen Seite des Grenzzauns entlangzufahren, wo die US- Grenzpatrouille bestimt jede halbe Stunde vorbeifuhr. Die Landschaft veränderte sich voererst nicht, doch von nun ab konnte man um fast jedes typisch amerikanische Haus einen schön weiß gestrichenen Zaun sehen. Auf unserem Weg bis zum Highway kamen wir noch an einem Eisenbahnmuseum vorbei, aber die Kinder wollten lieber schnell weiter. Wo wir dann doch auf jeden Fall anhalten mussten, war ein Gebiet mit riesigen Dünen, das der Highway durchquerte, und wo man direkt von der Straße raufkonnte. Mittlerweile stand die Sonne schon ziemlich hoch, trotzdem wollten wir zumindest einen der Dünengipfel erklimmen. Mark und Kay schafften es dann auch, wir anderen kehrten aus Hitze und Durst mit verbrannten Sohlen in den Schatten des Toilettenhäuschens zurück...

In Tucson hatten wir ein sehr nettes Häuschen mit schönem Grill im Außenbereich, wo wir auch die ehemalige Lehrern von Ole, Frau Beaver, empfingen und einen tollen Abend verbrachten.

Direkt vom Haus aus konnten wir Eltern losjoggen. An einem ausgetrockneten Flußbett (wash) ging es entlang bis zum großen Park. Auf dieser Strecke waren regelmäßig Kojoten und Schlangen zu sehen, letztere warteten allerdings immer nur auf Mark, um sich zu zeigen.

Von Tucson aus haben wir einige Ausflüge in die umliegenden Berge gemacht, von wo aus man einen grandiosen Ausblick auf die Stadt und die Landschaft hat.

In südlicher Richtung liegen die berühmten teilweise verlassenen „Western Towns“, Städte, die durch Erzfunde einen enormen Aufschwung erfuhren oder erst gegründet wurden. Innerhalb kürzester Zeit wurden viele Minen in das Gestein getrieben, und natürlich fehlten dann auch Cowboys, Revolverhelden und Spieler nicht lange.

Die berühmteste dieser Städte mussten wir natürlich besuchen: Tombstone, das durch einen Schußwechsel mit tödlichem Ausgang und berühmten Pesrsönlichkeiten in die Geschichte und natürlich ins Kino eingegangen ist. Hier wird im historischen Zentrum, das nicht mehr bewohnt ist aber detailgetreu erhalten und mit Schauspielern zum Leben erweckt wird, jeden Tag die berühmte Schießerei am OK Corral nachgespielt. Die Hauptdarsteller sind Doc Holiday, ein ehemaliger Arzt mit großer Klappe und schnellen Fingern, die Earl Brüder Wyatt, Virgil und Morgan auf Seiten des Gesetzes, und natürlich die Cowboybösewichte.

Das Stück, welches auf dem Originalschauplatz gegeben wird, erinnert an die Karl May Festspiele in Bad Segeberg, nur in beträchtlich kleinerem Rahmen. Am Ende konnten die Jungs Fotos mit den Helden und den Bösen machen, was sehr aufregend war.

Im Museum gab es dann noch viele alten Dinge aus dem wilden Westen zu besichtigen, und es fehlt auch nicht eine Original Druckerpresse des "Tombstone Epitaph", der damaligen Zeitung des Ortes.

Der "Daily Telegraph" mit Lucky Luke lässt grüßen....( Meine Washington Imperial No 3!!!)

Auf dem Weg nach Tombstone kamen wir noch an der "guten" Seite des wilden Westens vorbei: Eine der vielen spanischen christlichen Missionen. Die Mönche haben hier oft große Kirchen gebaut, und in vielen Fällen den ursprünglich hier ansässigen Indianern auch gegen Unterdrückung durch die Weißen geholfen. Ansonsten wollten sie natürlich missionieren, und haben dabei wirklich schöne Stätten zurückgelassen.

Die Hauptattraktion für die Kinder waren hier aber die "Erdmännchen", hier ground squirrels genannt, die die possierlichsten Vorführungen machten. Leif machte eifrig Fotos!

Ausserdem mussten wir natürlich noch das wirklich begeisternde Desert Museum von Tucson besichtigen. Hier gab es neben Wüstenpflanzen aller Art auch ein Kolibri-Haus, Coyoten, Javelinas (eine Art Wildschweine, die hier zur Plage werden) und ein paar andere Wüstentiere zu bestaunen.

Hier hätte man gut den ganzen Tag verbringen können, denn auch an schattige Stellen und Wasserspiele wurde gedacht.


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