San Francisco vom Dach aus
„Jippieh“ riefen die Jungs, „ wir wohnen wie Karlsson vom Dach!“. Unsere Wohnung in einem Vorort von San Francisco erreichte man tatsächlich über eine Holztreppe zum Dach, und von hier aus hatten wir eine grandiose Aussicht auf die Skyline der goldenen Stadt. In unserem Viertel wohnten nur Chinesen, das merkten wir, als wir am ersten Morgen mit dem Bus in die Innenstadt fuhren. Sie wollten natürlich alle nach Chinatown, der größten "Chinatown" außerhalb von China.
Wir aber fuhren im nun leeren Bus weiter zur Fishermans Wharf, dem bekanntesten Hafenabschnitt von SF. Dort schauten wir uns natürlich die dort lebende Seelöwenkolonie an, und lernten einiges über diese und verwandte Robbenarten im Informationszentrum. Dass sich ihr Fell wie eine Kuhhaut anfühlt z.B., und wie viel weicher das Fell der Pelzrobben ist.
Danach zog es uns zum Coit Tower, der ursprünglich ein Ausgucksort für die Bewohner San Franciscos war, um die ankommenden Schiffe mit Post und Waren frühzeitig zu erspähen.
Den steilen Anstieg dorthin konnten wir durch eine Portion original ligurischer Focaccia mühelos bewältigen - wieder einmal hatte uns unser Reiseführer die leckersten Spezialitäten der Stadt verraten.
Schon der Blick vom Boden aus war toll, aber als wir erst mit Aufzug nach oben gefahren waren, konnten wir einen Rundumblick auf ganz San Francisco werfen.
Danach gab es Kaffee und Kuchen in einem der vielen versteckten Mini-Parks der Stadt, und für die Männer ganz viele Pflaumen! - Leif und Ole hatten nämlich einen Baum entdeckt, der in einem verwilderten Garten stand.
Natürlich haben wir uns die berühmten Cable Cars angesehen. Einige von Ihnen waren gerade in einer Garage abgestellt, für uns eine tolle Gelegenheit, ein Familienbild ohne die störenden anderen Touristen zu machen....
Gefahren sind wir damit zwar nicht, aber dafür sind wir im wirklich außergewöhnlichen Cablecar-Museum gewesen. Hier kann man nämlich zusätzlich zu den üblichen Ausstellungen das arbeitende Herz der Cablecars, die Kabel und die antreibenden Maschinen in Aktion bestaunen.
Später ging es dann mit einem originalen Streetcar in das quirlige Schwulenviertel Castro. Hier gab es Regenbogen hinter den Fenstern und auf der Straße, und in einem weiteren Grünpark eine echt steile Betonrutsche, die von einem Jugendlichen für einen Wettbewerb ausgedacht war. Hier wollten wir mit unserer mitgebrachten Pappe runtersausen. Leider waren dann aber schon Schranken dran, da der Park offiziell schon geschlossen war. Davon ließen wir und andere Familien uns aber nicht abschrecken, man konnte eben nur einen kleineren Abschnitt rutschen....
Am nächsten Tag ging es noch kurz in den John Muir Woods National Park nördlich von SF, wobei wir über die Golden Gate Bridge fahren konnten.
Wir waren von der Schönheit und Stille des Waldes und von den imposant aufragenden Redwood- Bäumen (Rothölzer, wie Kay sie nannte) beeindruckt - genau wie anno dazumal der alte Abenteurer, Schriftsteller und Naturliebhaber John Muir, der dafür sorgte, dass dieses Gebiet zum Schutzgebiet erklärt wurde.