Glacier National Park
Nach unserer kurzen Visite in Kanada wollten wir wieder in die USA, da wir ja nur 3 Monate insgesamt hier bleiben durften. Direkt nach der Einreise fanden wir den wahrscheinlich tollsten Zeltplatz unserer Reise bis dahin: Smith Lake in Idaho. Abgelegen kurz hinter der Grenze an einem See über einen Feldweg zu erreichen. Einfach, aber mit der typischen National Forest Ausstattung mit Feuerplatz, Tisch und Bank und nur einige Schritte vom See mit Steg zum Schwimmen, Bootfahren und Angeln. Und umsonst. Wir blieben dann auch 3 Tage, und trafen sehr nette Leute, die uns Boote, Schwimmwesten und Angelutensilien liehen. Und ein wirklich umwerfender junger Amerikaner schenkte dann den Jungs ihre erste Angel! Seit diesem Tag muss sie überall mit hin und überall wird geangelt. Und obwohl sie bisher noch keinen Fisch gefangen haben, wollen die beiden zu Hause bald einen Angelschein machen.
Über dem See auf einem alten Baumstamm thronte jeden Tag des Wappentier der USA, der „Bald Eagle“, beobachtete das Geschehen und drehte von Zeit zu Zeit eine Runde und fing einen Fisch.
Der nächste Stopp auf unserer Reise sollte auf einen Ratschlag unserer Smith Lake Freunde der Kootenay River in Montana sein. Hier gibt es einen beeindruckenden Wasserfall, die Kootenay falls, interessante Steinformationen mit fossilen Stromatolithen und eine lange Hängebrücke über den Fluss.
Der Glacier National Park war dann unser nächstes Highlight. Wobei es echte Gletscher in diesem Hochgebirgs Park kaum mehr gibt, der Park wurde so benannt nach den landschaftsformenden Gletschern vergangener Zeiten. Nur 3 Monate im Jahr hat man Zeit, die schönste Panoramastraße der USA in diesem Park zu fahren, die „ going to the sun road“. Die anderen 9 Monate liegt alles unter einer tiefen Eis und Schneedecke, und selbst für die 3 Monate muss ein enormer Arbeitsaufwand betrieben werden.
Es wurde dann auch wirklich eine unserer schönsten Fahrten, wir Großen hätten am liebsten an jeder Ecke angehalten und die Aussicht genossen. Die Gegend erinnert natürlich an die Hochalpen, aber die Geteine, schneeschmelzenden Wege, Wiesen und Bäche waren einfach atemberaubend schön.
Ausserdem ist die Tierwelt hier völlig anders als zu Hause, und wieder voll restauriert: Alle großen Raubtiere wie Grizzly- oder Braunbär, Schwarzbär, Wolf sowie Murmeltiere und verschiedene Huftiere sowie das iposante Bighornsheep sind hier zu Hause. Und dann entdeckten wir auf unserer Wanderung vom Logan Pass zum Hidden Lake tatsächlich die hübschesten Ziegen der Welt , die Mountain Goats. Diese sind sehr stämmig, und haben ein dickes flauschiges weißes Fell. Einige von ihnen sind bereits markiert und tragen dicke Halsbänder...
An diesem Endpunkt unserer Wanderung - weiter zum See durfte man nicht wegen akuter Grizzlygefahr - warteten am Aussichtspunkt eine ganze Ziegenherde von ca 15 Tieren darauf, von den Touristen fotografiert zu werden. Einen Braunbären konnte jedoch selbst Mark mit seinem Fernglas nirgendwo entdecken.
Nachdem alle genug Ziegen und Aussicht gesehen hatten, ging es wieder zurück zum Auto. Auf dem Weg zur anderen Seite des Parkes boten sich uns im Abendlicht noch viele weitere postkartenartige Bilder, und wir wären gerne noch etwas länger geblieben.
Anmerkung: Das Bärenspray, das wir auf Anraten einer Rangerin extra gekauft hatten, brauchten wir also (gottseidank) nicht. Eher hatten wir etwas Angst, dass sich bei einer etwaigen Panik unter den vielen mit Bärenspray bewaffneten Besuchern alle gegenseitig damit besprühen würden...