Stippvisite bei den Präsidenten - Mount Rushmore und Washington
In den großartigen Black Hills mitten in der Weite der Prärie liegt Mount Rushmore, mit seiner in vier Präsidentenköpfe umgewandelten Felswand das bekannteste National Monument und wohl größte Freiluftkunstwerk der USA. Als wir gespannt durch die kurvige Berglandschaft fuhren, guckte uns George Washington schon von hinten um die Ecke an und wir fuhren beglückt auf die Parkterrasse.
Die Idee, einen Berg in ein Denkmal zu verwandelten, liegt eigentlich so nahe, dass man sich wundert, dass es nicht Hunderte davon gibt (gibt es noch andere?). Auf der anderen Seite wirkt so ein Monument für mich irgendwie wie aus der Zeit gefallen, da man sich vor dem Hintergrund des heutigen Naturverständnisses nicht vorstellen kann, dass es heute noch gebaut würde. Diese Spannung in Kombination mit dem gehörigen Nationalstolz der US-Amerikaner, den das Kunstwerk und vor allem die Anlage rundherum verströmt ist sehr reizvoll.
Toll war es, dass die Kinder über die vier Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln und Roosevelt ganz von selbst in die US-amerikanische Geschichte eintauchten, mal ein ganz anderes Junior Ranger Programm. Schön war die kleine Kletterpartie zu Füßen des Kunstwerks, bei dem man den Präsidenten in die Nasenlöcher gucken konnte und die durch die veränderten Betrachtungswinkel immer neue Aspekte des Kunstwerks wahrnahm und sich immer wieder vorstellte, wie dieses Kunstwerk mit Dynamit und Presslufthämmern in den Fels getrieben wurde. Abends gab es dann die „Light show“ im Amphitheater, bei der die Köpfe schlicht weiß angestrahlt wurden und patriotische Texte vorgelesen wurden. Zum Abschied wurden alle ehemaligen und aktuellen Mitglieder der amerikanischen Streitkräfte auf die Bühne gebeten, die Reihen leerten sich merklich, jeder stellte sich kurz vor und dann wurde die Fahne eingeholt. Alles in allem eine wirklich interessante Erfahrung
Inhaltlich schloss sich etwa zwei Wochen später der Besuch der National Mall in Washington an. Da wir nicht recht wussten, was uns erwartete sind wir einfach mit dem Wagen immer weiter in die Innenstadt Washingtons gefahren und wir hatten Glück: Nur wenige hundert Meter vom weißen Haus haben wir einen Parkplatz gefunden und sind dann zunächst zum weißen Haus, dem Noch-Amtssitz von Obama, geschlurft. Von hier berichten ja auch immer die Amerikakorrespondenten bei uns im Fernsehen. Danach haben wir das hervorragende Weiße-Haus-MuseVisitor Center besucht und sind dann einen Teil der parkähnlichen National-Mall erst zum riesigen Obelisken und dann ein Stück in Richtung Kapitol gegangen.
Das tolle und wirklich ungewöhnliche in Washington ist, dass alle Museen und Denkmäler umsonst sind, womit wohl verdeutlicht werden soll, dass der Amtssitz Washington der Gesamtheit des amerikanischen Volkes gehört. Wir sind dann auch noch ins naturkundliche Museum gegangen. Zum mehr hat die Zeit nicht mehr gereicht, denn dann verschwand unser Parkplatz, da ab vier Uhr nachmittags der Platz gebraucht wurde, um die Massen wieder aus der Innenstadt zu kanalisieren. Und wir standen im Stau.