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Quebec

Montreal oder Quebec? Wir haben uns für Quebec, le Original, der namensgebenden Stadt für die ganze Region, entschieden. Übrigens heisst der Elch hier Orignal, was anfangs für einige Verwirrung sorgte. - Das Wappentier des Parkes ist das Original???-

Die Quebecer hier sprechen also Französisch, aber natürlich nicht das in Frankreich gesprochene. Es gibt zahlreiche Spezialausdrücke und Wörter, und dazu in jeder Region noch einen anderen Dialekt. Das Letztere hat uns jedoch nicht weiter gestört, da unser Französisch sowieso nicht so gut war wie gedacht, und das mit den Dialekten unser kleinstes Problem war.

Quebec ist eine eher kleine, mittelalterlich anmutende sehr hübsche Stadt direkt am St. Lorenz Strom an der Ostküste Kanadas. Tatsächlich stammen die ersten Häuser hier noch aus dem 17. Jahrhundert. Umrundet wird die Oberstadt Vieux Quebec von einer tadellos erhaltenen, begehbaren alten Stadtmauer samt Zitadelle. Somit ist sie die einzige befestigte Stadt Nordamerikas nördlich von Mexiko.

Innerhalb der Innenstadtmauern reiht sich fast ein Souvenierladen an den nächsten, überall auf den Kopfsteinpflastergassen sitzen Porträtzeichner und Karikaturisten, auf den Plätzen ist jederzeit Spielzeit aller möglicher Kleinkünstler und unten am Hafen gibt es tatsächlich fast jeden Tag eine große Zirkusaufführung - umsonst. Rund um das bekannteste Gebäude der Stadt, dem monumentalen Luxushotel Chateau Frontenac, kann es also richtig trubelig werden (Die Touristen-information vergibt sogar Wartenummern)....

und von den davor liegenden 430 Meter langen Dufferin Aussichtsterassen hat man einen herrlichen Ausblick auf den St. Lorenz-Strom und die Unterstadt. Dorthin kann man dann auf Treppen hinunterflanieren, oder auch bequem mit einer Zahnradbahn fahren um unten weiter einkaufen gehen.

Wir wohnten etwas außerhalb der Innenstadt und konnten so auch andere Seiten von Quebec entdecken. Die typischen schönen Wohnhäuser mit umlaufenden Balkons und Treppen, Parks mit fast immer wunderschön angelegten Spielplätzen für Kinder, Hauswandbildern...

.. und natürlich der Aufzug von der Oberstadt in unsere Gegend, der direkt in eine Bäckerei fährt!

Hier haben wir in der belebten Rue Saint Jean mit vielen kleinen antik wirkenden Lädchen ein hervorragendes Eis gegessen und in einem netten und guten Burgerrestaurant auch unsere erste „Poutine“, das kanadische Nationalgericht. Poutine sind Pommes frites, die mit Bratensoße übergossen werden und obendrauf kommt noch ein Schmelzkäse. Wir fanden es lecker, zumindest in dieser Nobelversion!

Großen Wert wird in Quebec auf Tradition und Herkunft gelegt. Basken, Franzosen, Briten und Schotten waren seit dem 16. Jahrhundert die ersten Siedler in dieser Region, und alle achteten sehr darauf, ihre Sprache und ihren Way of life zu behalten. Während unseres Aufenthaltes fand ein Celtic Festival statt, mit Musikaufführungen und den schottischen Highlandgames. Das Baumstammwerfen der Schotten wollte ich seit meiner Schulzeit immer schon mal sehen, und nachdem wir den Jungs viel davon erzählt hatten, machten wir uns mit ihnen voller Vorfreude auf den Weg. Es war dann auch interssant anzusehen, wie der Trainer den Jungs und einem Mädel letzte Tipps zur korrekten Technik des Stammwerfens gab, und natürlich dem Schwierigsten, dem Anpacken und Hochheben. Desweiteren gab es noch Wackersteinweitstoßen, T- Träger-Gewichte heben und anderes, was wir nicht genau entziffern konnten. Jedenfalls müssen die Schotten echt harte Kerle sein, darin stimmten alle später überein.

Das zweite Fest was während unserer Zeit hier stattfand, war ein Bierfest. Die Region ist stolz auf seine vielen (Mikro-)Brauereien und ihre verschiedene Biere. Das Fest fand am Hafen bei einem langgezogenen Brunnen und Wasserspielen statt. Alle Leute hatten sich zu ihrem Bier einen Plastikstuh geholt, den man direkt ins Wasser stellte. Französische Lebensart, so konnte man es in der Hitze wirklich gut aushalten.

Der Lieblingsplatz unserer Jungs in Quebec war übrigens ganz klar der Wasserspielplatz/ Brunnen vor dem Hotel de Ville. Fast jeden Tag konnte man uns hier sehen, und die Jungs hätten am liebsten den ganzen Tag hier verbracht!


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