Die Wale rund um Tadoussac
Der kleine Ort Tadoussac und die umgebenden Naturschutzgebiete sind für seine ausgezeichneten Walbeobachtungsmöglichkeiten bekannt. Dies ist vor allem der Meeresbodentopographie geschuldet: Der Boden des Meeresarms (St. Lorenz- Strom) steigt hier von einer Tiefe von ca 200Meter auf und bleibt dann recht flach. Durch starke Gezeiteneinwirkung werden nun die verschiedenen Wasserschichten gemischt, insbesondere kommt das nährstoffhaltige Tiefenwasser nach oben. Infolgedessen findet man hier die Nahrungsgrundlage für Wale, Krill und Fische, in großer Menge. Das nutzen sowohl Bartenwale wie Blau- Finn- und Minkwale, die sich im Sommer hier aufhalten und Reserven anfressen, wie auch Zahnwale, zu denen die Pottwale und die Belugas gehören. Belugas sind die einzige Art, die das ganze Jahr über hier leben.
In der Bucht St. Magarithe im Fjord Saguenay westlich von Tadoussac befindet sich das südlichste Verbreitungsgebiet dieses arktischen weißen Wals . Die Bucht liegt in einem Naturschutzgebiet und ist die einzige Stelle, von der aus man die freundichen Belugas vom Land aus beobachten kann. Dorthin mussten wir also unbedingt!
Die herrliche Wanderung zur Belugabucht beginnt beim Besucherzentrum und dauert ca eine Stunde. Man geht immer entlang der Wasserlinie durch Wald, bis man zu einem schönen Strand kommt.
Hier gibt es wunderschöne Zeltmöglichkeiten direkt am Meer, die ganze Ausrüstung muss jedoch dorthin getragen werden. Da der VW Bus unser Zelt ist, hatten wir hatten schon einen Zeltplatz beim Besucherzentrum...
Auf dem Weg entdeckten wir noch ein Stachelschwein und schöne Flechten für den Mark...
Direkt vom Strand aus sind wir ins Watt gegangen, um Tiere, Pflanzen und Steine zu erkunden. Die Sonne lachte und glänzte auf der nassen Wasserfläche und dem zurückgezogenen Meer, und in der Ferne ragten die Fjordwände empor.
Nachdem wir lange erfolglos Ausschau gehalten hatten und nur immer knattrige Walbeobachtungsboote erspähen konnten, gingen wir mit den Jungs im wirklich kalten Wasser schwimmen.
Der großartige Strandnachmittag war ausgekostet, und wir schlenderten in der Abenddämmerung zurück zum Aussichtsturm, einfach um noch einmal die Abendstimmung dort zu erleben. Und auf einmal hörten wir ein Schnaufen, das immer näherkam, Belugas! Ganz gemächlich zogen vier Tiere an unserem Ausguck vorbei, wobei sie jede Minute laut bliesen. Es war auch dieses Atmen, was die Kinder faszinierte. Die genaue Gestalt der Wale konnten wir nicht erkennen, dafür waren die Tiere noch zu weit weg.
Wir besuchten die Bucht noch einmal, und auch dort kamen die Wale zur Abendszeit, als alle Touristenboote weg waren. Diesmal zählten wir sogar mindestens 8 bis 10 Tiere, die lustig im Wasser spielten. Man konnte auch einmal einen Kopf oder eine Schwanzflosse sehen, allerdings nur voll gegen die Sonne, was die Beobachtung etas schwierig machte. Hier sieht man auch, dass mein Zoomobjektiv inzwischen kaputt ist.
Später genossen wir die wunderbar stille Abendstimmung an der Bucht.
Von oben aus haben wir den Fjord du Saguenay auch gesehen, während eines Spaziergangs der vom Aussichtspunkt los ging.
Die großen Bartenwale sollte man an einer Felsküste nördlich von Tadoussac, dem Cap du bon Desir, besonders gut beobachten können. Hier war es windig, kalt und ungemütlich, doch wir hielten es ungefähr eine Stunde aus. Weder die vielen anwesenden Nationalparkspäher noch wir konnten jedoch irgendein Zeichen eines Wales entdecken, do dass wir durchgefroren wieder zum Auto liefen. Minkwale sollten wir jedoch später in Mingan ganz nah sehen...