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New Brunswick und die Arkadier


Nachdem wir über die Brücke aus der Gaspesie nach New Brunswick gekommen waren, war "natürlich" erst mal alles völlig anders. Vor allem weil man sich jetzt bei jedem Dorf erstmal orientieren musste ob hier englisch oder französisch gesprochen wurde. Nur eins von beidem war jeweils möglich. Wir haben keinen zweisprachigen New Brunswicker getroffen. Insgesamt war es deutlich weniger touristisch aber nicht weniger schön als vorher. Zunächst haben wir nach Übernachtung am Skihotel und einen gemütlichen Brunch Bistro d'Anjou in Petit Rocher an der Nordküste bei Pokeshaw einen wilden, kleinen Strand entdeckt. Die Küste war hier sturmgepeitscht und die Felsen zeigten wilde Formationen und man konnte durch Löcher in den Felsen kriechen und klettern.

Danach haben wir dann das "village historique acadien" besucht, ein richtig schönes und großes Freilichtmuseum, das in chronologischer Reihenfolge die Geschichte der Akadier, der ersten französischen Einwanderungswelle bis in das 20te Jahrhundert hinein verdeutlichte. Besonders schön war hier der Seilmacher und die Einzelheiten zu Schindelherstellung, die praktisch jedes akadische Haus bedecken und der Besuch in einem gut bürgerlichen Haus eines Politikers aus dem frühen 20ten Jhds.

Den nächsten Abend haben wir dann umgeben von geschlossenen Campingplätzen an einem ganz merkwürdigen aber schönen Strand bei Val-Comeau verbracht. Während wir gekocht haben, haben die Kinder zunächst entdeckt, dass massenhaft kleine, lebende Fischchen angespült wurden. Kurz danach brodelte das Wasser vor Lila von richtig grossen Fischen. Patti fand die größten Muscheln ihres Lebens in riesiger Menge. Währenddessen war die ganze Zeit reger Autoverkehr. Leute kamen und machten Spaziergänge und angelten. Dieser Strand schien in der sonst weithin verlassen wirkenden Gegend zumindest an diesem Abend das Zentrum des Geschehen zu sein. Nachdem uns dann noch ein Einheimischer einen kleinen Vortrag in gebrochenem Englisch hielt und wir überhaupt nicht wussten, was er von uns wollte, sind wir schließlich verwirrt und etwas verunsichert weitergefahren und haben uns dann hundert Kilometer weiter im Regen vor einen weiteren geschlossenen Campingplatz gestellt. Die Riesenmuscheln haben wir auch vergessen. Wir sollten nie wieder solche finden.

Nach einem kleinen Besuch der größten Hummerstatue der Welt in Shediac (wahrscheinlich sogar die größte Crustaceendarstellung überhaupt, Wahnsinn) und einem vergeblichen Versuch eine offenen Touristeninformation in Moncton zu finden, sind wir weiter durch den Regen entlang der Bay of Fundy gefahren.

Hier gibt es einen der größten Tidenhübe der Welt, was man schon anhand der tief in die Salzwiesen eingefressenen "Priele" sehen kann. Bei den Hopewell Rocks kann man hier bei Niedrigwasser einen Spaziergang praktisch auf dem Meeresboden machen und die wilden Formationen der angrenzenden Küstenklippen bestaunen.

Zurück ging es nach einem kleinen Hummeressen über die Brücke nach Prince Edward Island.


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