Louisburg, Lunenburg und Halifax - Städte der Ostküste Nova Scotia
Louisburg ist bekannt dafür, das windigste und regnerischste Wetter an der ganzen Kùste von Nova Sctia zu haben. Hier hatten die Franzosen vom Beginn bis zur Mitte des 18 Jhds eine Garnisionsstadt aufgebaut, die durch ihre günstige Lage die Vorherrschaft der Franzosen auf der Cap-Breton-Halbinsel und so auch den einträglichen Kabeljaufang sicherte. 1759 wurde die Stadt von den Engländer belagert und zerstört, was das Ende der französischen Vorherrschaft bedeutete. Louisburg wurde danach verlassen.
Seit 1961 wurde Louisburg nach alten Vorlagen weitgehend wieder aufgebaut und dient jetzt als riesiges Museum, in dem viele Angestellte in Kostümen umhergehen und dabei historische Rollen spielen. Wir hätten teilweise gern mit ihnen getauscht, denn mit ihren dicken Wollsachen waren sie deutlich besser als wir gegen den eisigen Wind geschützt, der trotz des sonst recht schönen Wetters blies. Auf den Mauern der Garnisionsstadt haben wir uns dann den ausgefeilten Schutz der Stadt zu Seeseite hin erklären lassen. Angegriffen haben die Engländer dann von der Landseite.
Im zentralen Gebäude war auch noch eine kleine Ausstellung über die Micmacs untergebracht, dem Indianerstamm, der hier lebt(e), der weitgehend freundliche Beziehungen zu den Franzosen unterhielt. An die musste ich häufiger denken als wir danach die wunderschöne und weitgehend menschenleere Küste südlich von Louisburg entlang gefahren sind, in die sich regelmäßig lange Fjorde hineinzogen.
Lunenburg liegt etwas südlich von Halifax. Das kleine Städtchen wurde in der Mitte des 18.Jhds von deutschen und französischen Protestanten gegründet und verkörpert wunderbar das Maritime des Landstriches. Die Wasserfront wird von größtenteils roten Holzhäuschen versäumt. Hier und da werden in historisch anmutenden kleinen Werften Holzschiffe gebaut. Parallel zum Hafen verläuft eine kleine Geschäftsstrasse, wo wir mit großartigem Blick aufs Wasser gefrühstückt haben.
Direkt am Hafen befindet sich, ebenfalls in einem großen Holzgebäude, das Fischereimuseum des Atlantiks, das bis unter das Dach mit alten Gerätschaften vollgestopft ist, die zu allen der Seefahrt Verwandten Themen, von der alten Kabeljaufischerei bis zu den Rumschmugglern während der Prohibitionszeit und der modernen Fischindustrie etwas zu berichten haben. Zum Museum gehören auch drei Fischtrawler, in denen man sich als Fischereimatrose fühlen kann. Direkt neben dem Museum liegt am Pier die Bluenose II. Deren Vorläufer, ein praktisch angeschlagenen Rennsegler, ist der ganze Stolz Kanadas und ziert auch die Rückseite de 10 Cent Münzen.
Halifax ist mit etwa 400.000 Einwohnern im Grossraum die einzig richtige Stadt an der Ostküste Kanadas mit der typisch kanadischen lockeren Lebensart, einer netten Kneipen- und Cafeszene und sehr netten Leuten. Hier haben wir ein paar entspannte Stadttage verbracht, dann unserem VW-Bus und schließlich auch Kanada wehmütig auf Wiedersehen gesagt...