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Ruhige Tage in Niebla und Valdivia

An Valdivia hatte Patricia viele nette Erinnerungen. Hier war sie damals auf einer Tagung und mit der kleinen Kay entlang des Flusses marschiert. Die hübsche Stadt liegt malerisch am Rio Valdivia nicht weit von der rauen Küste entfernt. Nicht weit ist auch die nördliche Verbreitunggrenze der valdivianischen Regenwälder, die sich bis zur Küste ziehen.

Wir hatten uns eine kleine Holzcabana im nahgelegenen Niebla gemietet. Hier konnten wir im grünen Garten entspannen und abends bei der auf dem gleichen Gelände befindlichen unterirdischen Pizzeria "Huayravo - der alte Rabe" essen, in die man auf einer Wendeltreppe herabsteigen konnte.

Niebla ist ein kleiner Strandort, der in den Sommermonaten bestimmt ziemlich voll war, jetzt in der Vorsaison aber sehr entspannt und gemütlich war. Über einen alte verrostete Hängebrücke konnte man zum Strand herunterspazieren, an dem sich morgens vereinzelt Muschel- und Tangsammler und nachmittags Sonnehungrige tummelten.

Ganz in der Nähe unserer Cabana befanden sich die alten Befestigungsanlagen der Spanier. In und um die alten Gemäuer fand sich ein interessantes Museum, das die wechselhafte Besieglungsgeschichte der Gegend spannend thematisierte. An der schroff abfallenden Klippe konnte man eine kleine Gruppe der wunderhübschen Rotfusskormorane beobachten.

Mehrmals sind wir in die Stadt Valdivia gefahren. Direkt am Fluss war eine große Markthalle aufgebaut, in der auch die Fischer ihre Fänge anlandeten, die gleich bearbeitet wurden. Möwen, Seelöwen, Geier und Kormarane wimmelten um die Stände und stritten sich um die Reste.

Valdivia besitzt die größte Universität im Süden Chiles. In einem schön angelegten Park finden sich mehrere Museen, von denen wir eins zur Geschichte der Region und eines zu den Naturwissenschaften anschauten, die sich zentral um den bekannten Deutschen Naturforscher Philippi drehte. Die Stimmung in der Stadt kam uns sehr entspannt und studentisch vor und es gab sehr nette Restaurants und Cafes

Einen Tag habe ich mir ein Fahrrad gemietet, bin mit der Fähre nach Coral übergesetzt und dann entlang der Küste bis nach Chaihuin zum Parque National de Alerce fehren. Hier im Süden Valdivias war die Küste nur dünn besiedelt. In Chaihuin hat sich eine Nehrungszunge vor die Bucht gelegt und so einen malerischen Strand mit dahinter liegender Lagune erzeugt. Die riesigen Alercebäume konnte man hier nicht sehen, diese finden sich erst im Hinterland auf einigen hundert Metern Höhe. Dafür fand sich hier wunderschöner Regenwald, der hier in all seiner Formenvielfalt regenerierte.


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