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Lago Llanquihue: Wald, Vulkane, Wasserfälle

Gerade hatten wir frisch unseren neuen Camperbus abgeholt, und jetzt sollte das Wetter erst mal 2 Tage kalt und regnerisch werden. Kurzentschlossen haben wir uns da in Puerto Varas ganz in der Nähe des Strandes ein kleines Häuschen gemietet. Hier liess sich am prasselnden Ofen das schlechte Wetter gut aushalten. Nur 50 m weiter gab es eine kleine, superleckere deutsche Bäckerei und der Bäcker war auch froh, sein Deutsch aufzupolieren. An der Strandpromenade und im nahegelegenen Städtchen war es trotz regnerischen Wetters sehr schön und man konnte immer Teile der Vulkane Osorno und Chalbuco sehen oder zumindest erahnen. Der Osorno hatte am ersten Tag sogar eine schöne Wolkenmütze auf!

Im Garten hatten die Kinder eine grosse Schaukel am Baum und freundeten sich mit den Mädchen unser Vermieter an, die auf dem gleichen Grundstück wohnten.

Danach ging es in das etwa 30 km weiter nördlich gelegenen, wunderhübsche Städtchen Frutillar. Auch hier scheinen mehrere Vulkane aus dem See aufzuragen und jetzt hatten wir diesmal auch noch super Sicht und warmes Wetter und konnten vor dieser Kulisse sogar baden. Als Sahnestück hat man in Frutillar eine weltbekannte Konzerthalle direkt an den See gebaut, die mit ihrem etwas modernen, aber perfekt in die Gegend passenden Flair etwas ganz Besonderes ist. Auch ein schönes Arboretum haben wir uns angesehen, in dem richtig schöner und alter Regenwald zu bewundern war.

Etwas weiter im den See herum wurde es dann recht einsam. Hier gab es nur noch vereinzelt liegende, hölzerne Farmhäuser in schöner, agrarischer Landschaft. Nach "Puerto Octay", wo wir noch einmal die Beine ins Wasser hielten,

wurde die Landschaft dann zunehmend von dichten Regenwäldern geprägt und wir wanden uns schliesslich die schmale, kurvige Strasse zum Vulkan Osorno hinauf. Von der Basisstation des Sessellifts aus konnte man zu einem naheliegenden Seitenkrater des Vulkans wandern. Die wenigen verbliebenen Menschen fuhren talwärts und wir erlebten einen tollen Sonnenuntergang und eine sternenklare, kalte Nacht. Am nächsten Morgen machten sich die Mädchen und ich dann entlang der Lifttrasse zu den untersten Schneefelder auf, um eine kleine Schneeballschlacht zu machen, einen Miniaturschneemann zu bauen und die steilen Anhänge hinabzurutschen.

Wieder am See angekommen sahen wir uns zunächst die "Saltos del Petrohue " an. Türkisblau wälzt sich hier das Wasser des weiter oben gelegen "Lago Todos los Santos" über mächtige Stromschnellen talwärts. Auf kleinen Wegen konnte man die begleitende Auenlandschaft mit kleinen Nebenflüsschen, Teichen und Wasserfällen erkunden.

Im Arboretum in Frutillar hatten wir eine amerikanische Familie mi Kindern aus Kentucky kennengelernt, die uns noch die "Cascadas del Rio Blanco" ans Herz gelegt hatte. Hierhin fuhr man zunächst eine Schotterpiste durch den Wald zu einem privaten Parkplatz. Weiter ging es zu Fuss. Der Pfad schlängelte sich entlang des Flusses durch dichten Regenwald. Schon der Weg hätte sich mehr als gelohnt und der hohe, grazile Wasserfall im sattgrünen Talkessel liess die schönsten Erinnerungen aus Mexiko wieder wachwerden.

Zum Abschluss wollten wir uns ein letztes Mal im See Llanquihue abkühlen. Wir machten also einen Abstecher zum etwas abseits gelegenen Playa Fonck. Den Vergleich mit der Karibik fanden wir etwas weit hergeholt. Die hinter dem langen Strand stehenden mächtigen Kiefern erinnerten mich eher an die Ostsee, aber die ist ja auch nicht weniger schön an einem perfekt sonnigen Tag. Glücklich und zufrieden verabschiedeten wir uns vom See und machten uns in Richtung Norden diesmal zur Stadt Osorno auf.


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