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Der malerische Grenzübergang

Jetzt sollte es also das erste Mal nach Argentinien gehen. Wir waren den Lago Puyehue entlanggefahren, ohne viel von ihm zu sehen, hatten uns entschieden, noch einen Abend in Chile zu bleiben. Richtung Aguas Calientes bogen wir ab und verbrachten die Nacht auf einen schönen Campingplatz direkt am Fluss.

Am Morgen hatte Patricia schon die ganze Gegend erkundet und herausgefunden, dass über die Brücke durch den Wald am Rand des Flusses heißes Vulkanwasser austrat. Wenn man sich hier einen kleinen Pool grub, konnte man am frischen Morgen schön im warmen Morast sitzen, was Leif und Ole dann auch ausgiebig gemacht haben. Zunehmend fielen Schulklassen ein, die hier ihr Frühstück genießen wollten. Als Kay und Lila dann auch aufgestanden waren, ging es noch mal ins richtig warm-heiße Schwimmbad.Wir lagen zwischen den Schulkindern wie die Sardinen und mussten regelmäßig raus zum Abkühlen, sonst wären wir gegart worden.

So ganz konnten wir uns immer noch nicht von Chile trennen und wir hatten gelesen, dass man 15 km die Schotterpiste hinauf an der Skistation gut am Vulkan hochwandern konnte. Über ausgedehnte Aschefelder ging es hier dann langsam aber stetig zu einem malerischen Seitenkrater mit schroffen Vulkangestein, ganz eigener Vegetation und vielen kleinen Tümpelchen.

Nach dem Abstieg machten wir es uns gerade etwas abseits der Straße auf einem ehemaligen Flugrollfeld bequem, als plötzlich ein paar Chilenen mit Macheten aus dem Wald ausbrachen, die hier einen neuen Wanderweg anlegten. Den sind Patricia und ich dann abends noch etwas gegangen, lange Zeit durch ein verchlungenes, trockenes Bachtälchen, dann den Abhang hinauf durch ausgedehnte Bambusfelder bis auf den benachbarten bewaldeten Bergrücken mit schöner Sicht.

Am nächsten Tag ging es dann endlich über den Pass und über die Grenze. Nachdem wir die recht überfüllte chilenische Ausreisestation hinter uns gelassen hatten, fuhren wir zunächst 20 - 30 km durch Niemandsland mit Blick auf die beeindruckende andine Hochgebirgswelt.

Wieder den Berg hinunter kamen wir schließlich richtig in Argentinien an. Alles hier kam uns viel europäischer vor und der Tourismus hatte die Landschaft fest im Griff. Entlang des ausgedehnten Lago Nahuel Huapi kamen wir schliesslich nach Bariloche, wo wir einen ausgiebigen Einkaufsbummel gemacht haben und die gar nicht mal so alte, aber sehr schöne Kirche besichtigt haben. Die Spezialität der Stadt sind Schokolade und Bernhadiner.

Abends entschlossen uns schließlich noch ein wenig zu fahren und verließen Bariloche Richtung Süden. In der Dunkelheit rollten wir schließlich auf einen Aussichtspunkt über dem Lago Steffen. Der nächste Morgen brachte nebliges, verwunschenes Wetter, das dazu passte, dass wir dem dem Seengebiet zunächst den Rücken gekehrt hatten.


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