El Calafate und der Perito Moreno Gletscher
Anfang Dezember haben wir drei Tage in El Calafate, einer Stadt in Südargentinien verbracht. Dort feierten wir unter anderem auch Lilas Geburtstag und besichtigten den berühmten Perito Moreno Gletscher. Außerdem war die Stadt sehr schön, da es dort einen Markt gab, auf dem selbstgemachte Andenken, Schmuck und ähnliches verkauft wurden. An unserem ersten Tag hier schlenderten wir nur durch die Straßen und guckten uns alles an.
Am nächsten Tag, der auch Lilas Geburtstag war, beschlossen wir dann zum Perito Moreno Gletscher zu fahren. Wir hatten eine Tour gebucht bei der wir auf dem Gletscher wandern konnten. Da fuhr man erstmal mit dem Boot zum Gletscher hin. Leider war Leif noch zu klein deshalb blieb er mit Patty am Land und sie guckten sich den Gletscher aus der Ferne an. Unser Boot steuerte durch den Fluss und bald kam auch der Gletscher in Sicht.
Als wir am anderen Ufer ausstiegen, teilten wir uns in Gruppen auf und liefen dann auf den Gletscher zu. Von Nahem sah er noch viel beeindruckender aus als vom Boot.
Dann gingen wir in die letzte Hütte vor dem Gletscher, wo wir Eisenspikes an die Füße geschnallt bekamen, damit wir auf dem glatten Eis festen Halt hatten. Am Anfang war es ziemlich schwer damit zu laufen, aber nach einer Weile lernten wir es. Nun war der Moment gekommen: Wir betraten das Eis! Zuerst mussten wir der Reihe nach einen schmalen Weg zwischen großen Eisbergen hinaufsteigen, um nach oben auf den Gletscher zu kommen.
Oben auf dem Gletscher sah es toll aus: Überall standen seltsame Eisformationen und überall wo die Sonne durch das Eis schien, leuchtete es tiefblau. Das war so schön.
Nachdem wir eine Weile gewandert waren, zeigte unser Führer etwas echt cooles: Ein riesiges Loch im Eis. Er stellte sich ungesichert (!) an den Rand des Loches und schlug seine Eisenspikes in die Eiswand um nicht zu fallen. Dann durfte man zu ihm kommen und er hielt einen über das Loch so das man senkrecht nach unten sehen konnte. Ich hatte etwas Angst denn wir waren schließlich nicht gesichert aber natürlich habe ich es trotzdem gemacht. Als ich über dem Loch hing war ich beeindruckt: Es war so tief das man den Boden nicht sehen konnte und schimmerte blau.
Danach sahen wir uns noch einen Platz an , an dem das Eis zu wunderschönen Zacken und Skulpturen geformt war. Außerdem floss ein Gletscher mit kristallklarem Wasser über den Gletscher. Das Wasser war so sauber das man direkt aus dem Bach trinken durfte.
Am Ende der Tour konnten wir nochmal die Aussicht vom Gletscher aus genießen. Dann wurde uns in der Eisbar Whiskey auf echtem Gletschereis serviert. Leider war die Tour dann auch schon beendet.
Das Boot brachte uns zurück ans Festland wo wir die Zurückgebliebenen wiedertrafen. Zusammen mit ihnen gingen wir dann noch auf einen Aussichtspunkt von dem aus man den Gletscher von oben sehen konnte. Das sah aus wie eine riesige, zackige Eisfläche. Manchmal brachen sogar riesige Eisbrocken ab und landeten mit einem lauten Donnern im Wasser. Das war eins der tollsten Dinge die ich je gesehen habe.
Dieser Tag war einer der schönsten auf unserer bisherigen Reise, weil ich das erste Mal einen Gletscher aus der Nähe gesehen habe. Nun freue ich mich schon auf auf unsere restliche Reise in Argentien und auch auf unseren Aufenthalt in Chile, Uruguay und Brasilien.