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Im Schatten des Monte FitzRoy

Der Park los Glaciares schließt sich an den chilenischen Park Torres del Paine an. Aus der weiten Pampa erheben sich hier die Andengipfel, gekrönt vom südlichen, deutlich größeren Teil des patagonischen Inlandeises. Das ganze Jahr über schneit es in den Bergen und mächtige Gletscher fließen ins Tal wo sie östlich in die auf nur etwa 200 m Höhe gelegenen mächtigen Schmelzwasserseen fließen.

Nachdem wir im südlichen Teil des Parks schon den Perito Morena Gletscher bewundert hatten, wollten wir uns nun noch den nördlichen Teil ansehen. Hierhin gelangt man über eine etwas 200 km lange Fahrt über das kleine Örtchen El Chalten, das leichten und freundlichen Hippieflair ausstrahlt. Auf unserer sonnigen Anfahrt entlang des mächtigen “Lago Viedma” türmten sich die Anden mit den charakteristis chen Gipfeln des “Monte FitzRoy” und des “Cerro Torre” immer mächtiger vor uns auf. Erst haben wir dann noch kurz bei der sehr freundlichen Rangerstation angehalten, die als kleines, etwas altmodisches aber sehr gut gemachtes Museum der Gegend dient. Auf dem davor liegenden Picknickplatz sollen sich oft die Gürteltiere tummeln, aber bei uns sollte es nicht sein.

Wir haben dann alles Nötige eingekauft. Danach wollten wir eine kleine Wanderung machen und wir entschieden, uns dem Fitzroy zu nähern. Steil führte der Weg aufwärts und bald waren wir im dichten südpatagonischen Südbuchenwald. Nach schönen Aussichten auf El Chalten und das benachbarte breite Flusstal gelangten wir schließlich an einen glitzernden See hinter dem der Fitzroy mit seinen begleitenden kleinen Gletschern aufragten. Wir legten uns an den Strand in die warme Sonne. Bis über die Knie hat es von uns aber keiner in das eiskalte Wasser geschafft, obwohl es wirklich einladend aussah.

Auf dem Weg hinunter haben die Jungs dann noch Magellan-Spechte entdeckt, die Männchen mit feuerrotem Kopf und die Weibchen mit einem roten Ring um den Schnabel, die mit mächtigen, langsamen Schnabelhieben die Nothofagus-Bäume bearbeiteten.

Abends sind wir dann auf der Suche nach einem Schlafplatz noch zu einem schönen, friedlichen Wasserfall gefahren. Überall aufgestellte Schilder zeigten aber an, dass wildes Campen im Nationalpark jetzt nicht mehr geduldet wird. Also ging es wieder hinaus in die inzwischen windige Pampa und wir erlebten an einem kleinen Flüsschen die wohl stürmischste Nacht unserer Tour. Die das Zelt zusetztenden Windböen prügelten uns den Warnhinweis “Be careful with the patagonian wind”, der überall auf unserem Campervan angebracht war, förmlich in den Kopf. Aber unser Dachzelt hielt.


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