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Hart am Wind an den Torres del Paine

Als wir aus Argentinien kommend nach Cerro Castillo kamen, war es sehr windig und recht kalt und die Wettervorhersage verhieß nichts Gutes. Wir entschlossen uns daher zunächst für die Nacht auf einen Campingplatz in Puerto Natales zu fahren. Puerto Natales ist sehr schön gelegen am am Fjord Ultima Esperanza. Hier konnte man Schwarzhals- und Coscorobaschwäne und beobachten und den Blick über die Fjordlandschaft schweifen lassen.

Am nächsten Tag fuhren wir zunächst zur Milodon-Höhle. Die letzte Eiszeit hat hier mächtige Höhlen geschaffen und in einer von diesen wurde ein Skelett eines Riesenfaultiers zum Teil noch mit echtem Fell bedeckt, gefunden. Patricia und ich waren schon einmal hier und sahen uns das kleine, aber gute Museum nebst Lädchen an. Währenddessen haben die Kinder die Höhle erkundet, in deren Eingangsbereich eine lebensgroße Milodonnachbildung auf ein Fotoshooting wartete und in deren Umgebung sich weitere Nachbildungen der Eiszeitfauna tummelten.

Auf dem Weg in den Park “Torres del Paine” sondierten wir dann schon einmal mögliche Übernachtungsmöglichkeiten und fanden einen sehr schönen Platz am Lago di Torro. Aber erstmal ging es weiter in den Park. Nachdem wir das saftige Eintrittsgeld bezahlt hatten, sind wir entlang des wunderschönen Sees Lago Pehoe bis zum Salto Grande weitergefahren. Von hier aus konnte man eine kleine Wanderung zum Lago Nordenskjöld machen. Und hier lernten wir den patagonischen Wind jetzt so richtig kennen. Man konnte Böen bereits am Wellenschlag über den See auf einen zukommen sehen, und an einigen Stellen waren sie so stark, das wir uns aneinander festhalten mussten, sonst wären zumindest die Kinder weggeweht worden. Sehr beeindruckend! Im Hintergrund ragte dabei die ganze Zeit das in dichte Wolken eingehüllte westliche Massiv und die sonnigen Cuernos und Torres des östlichen Massivs auf.

Nachdem wir dann abends am Lago die Torro übernachtet hatten, wollten wir uns noch den Gray-Gletscher ansehen. Als wir am Parkplatz ankamen haben, an dem gerade eine monströse Cafeteria gebaut wird, haben wir, um uns aufzuwärmen, mit einem Gaskocher auf einem Picknickplatz im leichten Regen noch einen Tee gemacht und gepicknickt und das war verkehrt. Ein wutschnaubender Ranger hat uns daraufhin unter Polizeiandrohung des Parks verwiesen. Gaskocher sind zwar nicht grundsätzlich verboten, aber nur an bestimmten Stellen erlaubt, sagte mir das unübersichtliche Merkblatt, dass ich unterschrieben hatte. Zugrunde liegen dem Ganzen zwei große Waldbrände, die 2006 und 2012 im Park gewütet haben, aber aufklärende Schilder etc. fehlen im Park (nahezu) vollständig. Eine solche Mischung von schlechter Informationspolitik, unverschämten Preisen und unfreundlicher Behandlung habe ich noch nie erlebt. Wir brachen notgedrungen ab und fuhren Richtung Feuerland.


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