top of page

Rio de Janeiro I

Rio- diese Stadt, die eigentlich eher zufällig den Abschluss unserer geliebten Reise bilden sollte- stellte sich für uns als echtes Highlight dar. Der Ruf als Hauptstadt des brasilianischen Lebensgefühls ( Karneval) und Strandlebens ( mit den Stadtteilen Copacabana und Ipanema-beide in etlichen Liedern besungen) eilt der Stadt vorraus und auch die Kinder hatten sofort Bilder einer pulsierenden Metropole am Strand vor Augen, die es zu entdecken galt.

Unsere Anreise mit dem Mietwagen verlief problemlos, doch die anschließende Verfrachtung unseres sämtlichen Gepäcks von der Mietwagenfirma bis zum nur 800 Meter Luftlinie entfernten Apartment geriet zur echten Belastung: Bei schwülen 37 Grad durch die vollgestopften Straßen und Gassen Copacabanas mit mindestens 3 schweren Gepäckteilen für alle! Völlig erschöpft ließen wir uns eine knappe halbe Stunde später in die Sessel unseres Traum-Domizils fallen: nur 50 Meter vom berühmtesten Strand der Welt entfernt!Ab jetzt tummelten wir und die Kinder uns natürlich jeden Tag am und hinter dem schwarz-weiß gewellten Mosaik, dem Wahrzeichen der Copacabana. Die Athmosphäre hier war trubelig und entspannt zugleich, überall stehen die Kioske mit brasilianischen Köstlichkeiten, vor allem natürlich den grünen Cocos, herum und auch der Sport wird hier großgeschrieben. Joggen, Volleyball oder Fußball, Krafttraining, Frisbee oder Yoga, es gibt kaum etwas, dass hier am Strand nicht betrieben wird. Gestartet wird meist am frühen Morgen, um die heiße Mittagszeit ebbt alles etwas ab, um dann in den Abendstunden wieder richtig mit dem Training loszugehen- der Strandbetrieb verhält sich dazu natürlich genau komplementär.

Auch wir hatten uns schnell entschieden, die Zeit ab 10 Uhr morgens anderweitig zu verbringen, und landeten meistens erst nach 20 Uhr abends am Strand. Dies lag zum einen an dem hohen Besatz sonnenhungriger Menschen, zum anderen an der Gefahr, sich sowohl die Füße als auch die restliche Haut schon nach kurzer Zeit zu verbrennen. Abends hingegen konnte man wunderbar schwimmen und auch am Strand sitzen, der mit Flutlicht für die Sportler und alle anderen erhellt war. Auch viele brasilianische Familien waren um diese Zeit noch am Strand, so dass wir uns immer wohlfühlten.

Tagsüber versuchten wir, die Stadt zu erkunden. Unser schönster Ausflug führte zu Fuß auf den „Christus den Erlöser“, eine Wanderung mit Ausgangspunkt im Parque Lage mitten in der Stadt.

Dieser Park ist schon eine kleine Sehenswürdigkeit an sich: Ein exzentrischer Industrieller hat hier neben seinem Herrenhaus einen verwunschenen Märchenpark a la Ludwig der II inklusive römischem Bad, Grotten, Rapunzelturm und Aquarium geschaffen.

Am Ausgang des Parkes und Eingang in den Dschungel muss man sich in einem kleinen Häuschen für die Wanderung anmelden, und los gehts, immer dem Wanderschuh- Profil nach...

Zuerst nur langsam ansteigend an vielen Wasserfällen, Bächen und heruntergefallenen Jackfruits vorbei, führt der Weg schließlich immer steiler werdend auf den Berg. An einer Stelle gibt es sogar Ketten und Eisenstufen, was den Pfad bedeutend abenteuerlicher macht.

Dann wird die Zahnradbahn gekreuzt, hier kommt sie schon

Kurz danach landet man dann auf der Straße, wo auch die ganzen Linientaxis für Touristen heraufbrausen, und man als Fußgänger wirklich aufmerksam sein muss.

Als wir dann endlich oben am Tor zum Christus ankamen, fragte uns eine freundliche Dame, ob wir unsere Ausweise zeigen könnten. Ausweise? Wir hatten in der ganzen Stadt immer- eher intuitiv- darauf geachtet, weder irgendwelche Wertgegenstände, wie meine alte Spiegelreflex, noch gut gefüllte Geldbeutel mitzunehmen, vor allem auch nicht bei dieser Wanderung. "Ohne Ausweis kein Eintritt!", so die Dame und ihr Kollege einhellig, "Order von oben". Wir fingen daraufhin wirklich aus tiefstem Herzen an zu jammern: 3 Stunden durch den Dschungel emporgeklommen, die Kinder, was sollen wir nur tun... Woraufhin die beiden sich doch erweichen ließen, und uns für ein höheres Eintrittsgeld passieren ließen.

Ab hier wurde es richtig voll, und wir ließen uns mit dem Strom die Stufen hinauf bis unter die Fittiche des "Erlösers" treiben. Dort gab es dann extra Bodenkissen, damit Freunde coole Fotos des ganzen Christus mit einem selbst im Vordergrund, natürlich mit ausgestreckten armen, machen konnten.

Nach dem Abstieg- die Bahn war uns zu voll gewesen- begegneten wir noch ein paar Brasilianern, die uns zur selbstgebauten Dusche im Urwald einluden und uns einige geschichtliche Details über die Geschichte Brasiliens und Rios erzählten.

Müde trotteten wir am späten Nachmittag durch den Märchenpark zurück und ruhten uns im Appartement bis zur abendlichen Strandzeit aus!


bottom of page